Kultur & Kommunikation

Moritz

Moritz

Geschäftsführer

Kultur & Kommunikation - Onlinemarketing als Chance für Kultur verstehen

 

Um direkt einmal mit schwerer Kost einzusteigen, starten wir mit den Ergebnissen einer wissenschaftlichen Umfrage. Die Ergebnisse dieser Umfrage sind sehr interessant und vor allem relevant für Kulturtreibende und deren Kommunikation.

Im Jahr 2023 wurden die Ergebnisse der wissenschaftlich begleiteten Umfrage der Landestheater NRW veröffentlicht. In dieser landesweiten Umfrage wurden 5.500 Theater-Fans, aber auch Nicht-Besucher*innen, unter anderem dazu befragt, wie sie sich über das Theaterprogramm in ihrer Stadt informieren. Obwohl es sich bei den Umfrageteilnehmer*innen größtenteils um die Altersklasse 50 -70 handelte, wurden folgende Top 5 Informationskanäle genannt:

  1. Homepage Veranstalter oder Spielstätte
  2. Online-Werbung (E-Mail-Newsletter)
  3. Spielzeitheft (per Post)
  4. Spielzeitheft (per Auslage)
  5. Social Media (Facebook, Instagram)

Unter den Top 5 Informationskanälen befinden sich also drei Kanäle, die dem Onlinemarketing zuzuordnen sind. So weit so nachvollziehbar, wenn man auf seine eigenen Verhaltensweisen schaut. Man sollte sich hierbei aber noch einmal vor Augen führen, dass sich der Großteil der Teilnehmer*innen in der Altersklasse 50-70 befinden. Wie sehen die Ergebnisse erst in der Altersklasse 20-40 aus?

Interessant werden die Ergebnisse vor allem dann, wenn man sich die Online-Wirklichkeiten der Kulturakteure wie Theater, Hallen, Veranstalter*innen und teilweise auch Künstler*innen anschaut. Viele Veranstaltungshallen oder Theater haben gar keine eigene Webseite, sondern sind in den Webseiten der jeweiligen Stadt eingegliedert oder teilweise gar nur in den städtischen Veranstaltungskalendern zu finden.

Hast du einmal versucht, auf so einer städtischen Seite Veranstaltungen zu finden, die dich interessieren? Viel Spaß dabei! Neben dem Treffen des örtlichen Hundezüchtervereins, Trödelmarkt oder Jahreshauptversammlung des Schützenvereins muss man schon ganz genau hinschauen, um das Konzert oder die Comedyshow seiner Wahl zu finden. Die Hallen oder Theater sind auf dem Informationskanal #1 der Kund*innen häufig nicht oder nur schlecht präsent. Ähnlich sieht es häufig bei Veranstalter*innen oder Künstler*innen aus. Wir, als Kulturakteur*innen, machen es also unseren potenziellen Besucher*innen häufig unnötig schwer, die Veranstaltungen zu finden, die sie interessieren.

Hallen, Veranstalter*innen, Künstler*innen und Social Media

Ähnlich sieht es in dem Bereich aus, der als wichtigste Informationsquelle für ein jüngeres Publikum fungiert – Social Media. Machen wir doch einmal den Selbsttest:

Hat deine Stadthalle einen Social Media Account?

Facebook, ja. Instagram, nein. Tik Tak, was?

Und wie ansprechend findest du die Social Media Kanäle so? Eben!

Der Social Media Account meiner Halle oder meines Veranstalters, fungiert als eine Art Visitenkarte. Finde ich den Instagram-Feed ansprechend und modern? Nein? Verbinde ich damit dann automatisch einen coolen und angenehmen Abend bei einem Konzert? Nicht wirklich. Das Problem, das uns von Entscheider*innen häufig gespiegelt wird, ist, dass die Verantwortlichen nicht mit Social Media oder Online im Allgemeinen groß geworden sind und sie keine Zeit haben.

Dennoch muss man festhalten: Es führt kein Weg an Social Media vorbei, wenn man auch in Zukunft volle Häuser bei Veranstaltungen haben möchte.

Onlinemarketing als Chance von Multi-Channel-Strategie sehen

Wir haben es nun schwarz auf weiß und belegbar anhand einer repräsentativen Umfrage. Onlinemarketing ist ein wesentlicher Bestandteil in der Kommunikation zwischen Kulturtreibenden und dem potenziellen Publikum. Und dort müssen die Akteur*innen auf und hinter der Bühne häufig noch besser werden. Das ist gar nicht als Vorwurf gemeint. Es gibt viele verschiedene Gründe hierfür. Zum Beispiel weil gerade im Bereich der Kultur und Kreativen, häufig die Zeit fehlt sich dementsprechend mit so „banalen“ Dingen wie Onlinemarketing zu beschäftigen. Doch Kultur und Kreativität lebt am Ende von dem Zuspruch des Publikums. Und um dieses zu erreichen ist ansprechendes Onlinemarketing für Kulturtreibende unabdingbar. Denn was ist der beste Song oder der lustigste Gag wert, wenn der Saal leer ist und keiner applaudiert?

Lasst uns dementsprechend Onlinemarketing als Chance sehen, auch zukünftig unvergessliche Konzert- oder Showerlebnisse zu erleben.

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